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Wenngleich der gegenwärtige digitale Wandel rasant fortschreitet, so wird der Mensch doch weiter im Mittelpunkt des Handelns stehen. Dies gilt insbesondere für die Personalauswahl. Darüber herrschte Einigkeit bei Rednern und Gästen, die auf Initiative der geschäftsführenden Gesellschafter von GET AHEAD Executive Search, Alexander Matthies und Matthias Zühlke, beim Themenabend des Industrie Verband Hamburg e.V (IVH) über „HR in der digitalen Transformation“ diskutierten. Mehr als 80 Personen aus der Metropolregion Hamburg waren der Einladung des IVH und des Vorstandes Dr. Klaus-Dieter Rosenbach der Jungheinrich AG in die Zentrale in Hamburg gefolgt.

Der dynamische, digitale Wandel, veränderte Erwartungen der Generation Y und Z an ihr Arbeitsumfeld sowie an die Arbeitsbedingungen stellen Vorstände, Geschäftsführer und Personalchefs in Unternehmen vor große Herausforderungen. Zusätzlich verstärkt eine globalisierte Welt den internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe. Das bisherige Verständnis von HR im Sinne der Human Ressources müsse sich grundlegend wandeln, mahnte Dr. Jörg Knaack, Senior Advisor bei GET AHEAD Executive Search in Hamburg: „Bei HR geht es vielmehr um Human Responsibility, als Verantwortung gegenüber den Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten und mit denen wir Zukunft gestalten möchten.“

Den Menschen als Ganzes sehen

Doch wie finden Entscheider in disruptiven Zeiten Führungskräfte, die nicht nur führen wollen, sondern es auch können? Für Dr. Knaack sind der Blick in den Lebenslauf und Assessment Center als Basis für eine Personalentscheidung überholt. „Kompetenzen gründen sich nicht nur auf Wissen und Qualifikationen. Kompetenzen stehen in erster Linie für Handlungsfähigkeiten“, sagt der renommierte Personalberater, der seit mehr als 30 Jahren Top-Führungspositionen weltweit besetzt. Hierzu zählen besonders soziale Kompetenzen wie Selbststeuerung, Kommunikationsvermögen und Entscheidungsfähigkeit sowie Potenziale wie Selbstkontrolle mit den Fähigkeiten Gewissenhaftigkeit, Selbstdisziplin und Ausdauer. Wer erkennen möchte, ob ein Kandidat für eine Position passend ist, könne dies ergänzend durch evidenzbasierte und damit valide Methoden erreichen. Ziel ist es, den Menschen als Ganzes zu betrachten. Die Evidenzbasierte Personaldiagnostik (EPD) gründet auf fünf Säulen: Beurteilung der Persönlichkeit, Kompetenzen, Potenzialindikatoren, Heuristiken sowie präventive Faktoren der Leistungsfähigkeit.

Hoher Verlust bei Fehlbesetzung

Das Konzept der EPD wird vor dem Hintergrund aktueller Berechnungen umso relevanter: Demnach kostet die Fehlbesetzung einer Führungsposition Unternehmen durchschnittlich das Zwei- bis Dreifache des Jahresgehalts. Die EPD ist ein wichtiger Schlüssel, um den Erfolg von Führungskräften vorherzusagen und Fehlbesetzungen zu vermeiden. Sie bedient sich unter anderem narrativer Methoden und dringt durch die gezielte Fragestellung geschulter Berater zum eigentlichen Kern der Persönlichkeit eines Kandidaten vor. Erst wer sie erfasst, versteht und die Antworten wissenschaftlich fundiert analysiert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen können, ob die Führungspersönlichkeit den Aufgaben und Erwartungen des jeweiligen Unternehmens gewachsen ist. Kurzum: Ob der Kandidat erfolgreich sein wird. Die Kosten der Fehlbesetzung sollten alle Personalentscheider aufrütteln. „Wer sich vor Augen führt, dass 40 bis 50 Prozent unserer Persönlichkeit durch Gene, Epigenetik und Hirnentwicklung geprägt sind, 30 Prozent durch pränatale und frühe kindliche Einflüsse und nur 20 Prozent durch Sozialisation geformt werden, der sollte spätestens jetzt anfangen, Kandidaten über die Wissensabfrage hinaus umfassend zu prüfen.“, sagt Dr. Knaack.

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Mitarbeiter kontinuierlich befähigen

Wie herausfordernd nicht nur die Personalauswahl, sondern auch die Personalentwicklung in digitalen Zeiten ist, veranschaulichte Andreas Jansen, Senior Vice President Global Human Resources bei der Jungheinrich AG. Er gab Einblicke in den Arbeitsalltag einer der weltweit führenden Anbieter von Gabelstaplern. Das Unternehmen beschäftigt global rund 18.000 Mitarbeiter, davon etwa 7400 in Deutschland. Die größte Herausforderung für Unternehmen sei es derzeit, Mitarbeiter zu befähigen, sich in einer permanent verändernden Welt zurechtzufinden, sagte Jansen. Bei Jungheinrich investiere man daher nicht nur kontinuierlich in Aus- und Weiterbildung, sondern auch in Forschung und Entwicklung. Getreu der bestärkenden Haltung des Firmengründers Dr. Friedrich Jungheinrich „Mach man!“, motiviere Jungheinrich seine Mitarbeiter bis heute, Ideen umzusetzen, sich auszuprobieren und in agilen Teams zu arbeiten. Zudem setze man innerhalb der Personalarbeit unter anderem auf virtuelle Teams, Abbau von Hierarchien, Veränderungsmanagement, Teamlernen, Prozesskultur, Führung als „enabler“, Transparenz, Flexibilität, Lean Thinking und Lean Management.

Ein Erfolgskonzept, das sich laut Dr. Rosenbach, Mitglied des Vorstands der Jungheinrich AG und Mitglied im Vorstand des IVH, auszahle. Das Unternehmen wachse weiter und werde das selbst gesteckte Umsatzziel von 4 Mrd. Euro in 2020 voraussichtlich schon in diesem Jahr erreichen. Das Know-how und die Fähigkeiten der eigenen Mitarbeiter sei die Basis für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens, der seit mehr als 60 Jahren währt.

Möglichkeiten und Grenzen richtiger Entscheidungen

Einen eindrücklichen Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen von Entscheidungen in Zeiten von Big Data gab schließlich Gastredner Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Leiter ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen an der Universität Ulm, Hirnforscher und Bestseller-Autor.

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Anhand vieler anschaulicher Beispiele machte er deutlich, wie clever Computer heute schon voneinander lernen und sich selbst weiterentwickeln. Und zwar in einem Tempo, dem der Mensch weder folgen noch den Datenaustausch nachvollziehen könne. Darüber hinaus zeigte Prof. Dr. Dr. Spitzer die Macht von Algorithmen auf, die Unternehmen wie Facebook und Google bereits heute nutzten, um Wahrnehmungen und Entscheidungen von Usern aktiv zu beeinflussen. Kommunikation in diesen Zeiten sei „hoch kreativ“ und gehe weit über das Sender-Empfänger-Modell einer Nachricht hinaus. Sein pointiertes Fazit: „Maschinen werden immer schlauer und Menschen immer dümmer.“ Dennoch blicke er zuversichtlich in die Zukunft. Künstliche Intelligenz innerhalb der Personalbeschaffung räumt er dagegen wenig Relevanz ein. Um wirklich valide und nachhaltige Personalentscheidungen treffen zu können, bedürfe es weiter der persönlichen Begegnung. Dies gelte insbesondere für Interviews bei der Besetzung von Führungspersönlichkeiten.

Eine Aufforderung, der die zahlreichen Gäste, darunter Vorstände, Geschäftsführer und Personalentscheider renommierter Unternehmen, gerne nachkamen und sich im Anschluss an die Veranstaltung zum Get Together trafen, um den Abend in lockerer Runde –„ganz analog“ – ausklingen zu lassen.

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Neue Impulse durch wechselnde Themen

Der IVH-Themenabend ist eine Veranstaltung des Industrie Verband Hamburg e.V., zu der Mitglieder und Gästen mehrfach im Jahr eingeladen sind. Jede Veranstaltung steht unter einem neuen Thema. Weiter Infos auch unter: https://www.bdi-hamburg.de/  

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